Bachoratorium - Frieda Bachs 5. Fall

Lange hat der Journalist Reinhard Freiwirth für sein aktuelles Aufdecker-Buch recherchiert, das das Treiben einer dubiosen Öko-Sekte beleuchtet. Kurz vor der Veröffentlichung geht sein Auto in Flammen auf. Doch die Sekte hat mächtige Fürsprecher und Frieda Bach keine Handhabe, Ermittlungen gegen diese einzuleiten. Da schmiedet Betty Eichler, die junge und ambitionierte Assistentin Bachs, einen gefährlichen Plan. Gegen den Willen ihrer Vorgesetzten schließt sie sich undercover der Sekte an. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn alles deutet darauf hin, dass Frieda und Wendt dieses Mal zu spät kommen und das Unheil nicht mehr abwenden können. 

Bachoratorium
Krimi von Ernst Schmid
TB, 188 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-135-1


Wendt stieß ein triumphierendes Lachen aus.
»Das kostet dich zwanzig Mäuse!«, rief er vergnügt und machte eine entsprechende Geste mit den Fingern in Bettys Richtung, worauf diese ihm missmutig die Zunge zeigte.
Neugierig begab sich Frieda Bach in die Abstellkammer zu ihren beiden Assistenten. Dass Wendt einmal lauthals lachte, kam ungefähr so häufig wie Schneefall im Sommer vor, was allerdings angesichts der Wetterkapriolen in diesem Jahr gar nicht mehr so unmöglich schien. Sie hatten bereits fünf Tropennächte hinter sich, obwohl es erst Mitte April war. Die Stadtverwaltung erwog laut den lokalen Medien sogar ernsthaft, ob die Freibäder dieses Mal schon früher als sonst aufsperren sollten. Überall war die Rede von den Folgen der Klimaerwärmung, vielleicht hatte auch Wendt etwas davon abbekommen, denn normalerweise glich sein Gefühlshaushalt einem Gefrierschrank und Empathie war eine ansteckende Krankheit für ihn.
Obwohl das so nicht stimmte! Immerhin war er nach wie vor bis über beide Ohren in seine Kollegin verliebt, und hätte Betty ihre Vorgesetzte nicht gebeten einzuschreiten, würde er sie wohl noch immer schmachtend wie ein pubertierender Jugendlicher den ganzen Tag über anstarren.
In ihrer einfühlsamen Art hatte Frieda Wendt zu verstehen gegeben, dass er seinen Stoffwechsel während der Arbeit unter Kontrolle halten solle. Wenn er bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen habe, solle er das gefälligst in seiner Freizeit erledigen. Natürlich war er verstimmt und demonstrierte dies, indem er entgegen ihren Anweisungen eine Woche lang einen seiner Übelkeit erregenden Pullover trug. Allerdings verbarg er seit damals auch seine Liebessehnsüchte. Nur wenn er sich unbeobachtet fühlte, glotzte er seine Angebetete an wie eine Kuh den Futtertrog.
Deshalb irritierte es Frieda, dass er Betty wegen irgendeiner gewonnenen Wette aufzog und sich damit ihren Ärger einhandelte.
»Darf man erfahren, warum Betty dir das Geld schuldet?«
»Das ist kein Geheimnis«, rieb er sich spitzbübisch die Hände. »Sie ist nämlich nicht die Einzige, die falsch getippt hat. Ich hatte Recht mit meiner Prognose, dass heute die zwei Dutzend voll sind. Das bringt mir locker 200 Euro Gewinn.«
»Schön für dich«, erwiderte Frieda. »Allerdings habe ich keine Ahnung, wovon du sprichst. Um welche zwei Dutzend geht es eigentlich?«
»Das ist doch klar. Heute Nacht ist der vierundzwanzigste SUV in Linz abgefackelt worden.«.



Bachoratorium ist auch als ebook erhältlich

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Von Ernst Schmid bisher erschienen

 

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978-3-99074-135-1




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